04.05.2009

Viele saufen weniger, aber zu viele noch zu viel

Zum Drogenbericht 2009 erklärt der drogenpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Peter Eichstädt:

Der Drogenbericht 2009 verzeichnet einen leichten Rückgang bei Alkoholexzessen und einen stärkeren Rückgang bei Nikotinkonsum. Das klingt zunächst positiv, aber die absoluten Zahlen sind beunruhigend, vor allem bei Kindern und Jugendlichen. Denn bei einem Fünftel von ihnen ist „Komasaufen“ angesagt, vor allem am Wochenende. Die Zahl derjenigen, die mit Alkoholvergiftungen in Kliniken gebracht wurden, ist weiter gestiegen. Deshalb fordern wir auch in Schleswig-Holstein für diese jungen Menschen ein System der Vernetzung von Krankenhäusern, Eltern und Jugendämtern mit dem Ziel, dass die betroffenen Jugendlichen umgehend in Maßnahmen gegen Alkoholsucht und -missbrauch vermittelt werden. Dazu sollten Ärzte Kontakt zu Jugendämtern aufnehmen. Um diesen die Hilfe zu ermöglichen, müssen auch Erleichterungen im Bereich der ärztlichen Schweigepflicht und des Datenschutzes diskutiert werden.

Wir freuen uns über den Rückgang der Raucherquote vor allem bei jungen Menschen. Wir führen dies auch auf die intensive Debatte über den Nichtraucherschutz in Schleswig-Holstein und auf dessen Umsetzung zurück.

Die Prävention darf nicht aus den Augen verloren werden. Die bestehenden Gesetze reichen aus, aber der Jugendschutz muss in der Praxis besser durchgesetzt werden. Deshalb wünschen wir uns von unserem Koalitionspartner in Schleswig-Holstein, dass der Jugendschutz bei Alkohol und Nikotin unabhängig von Lobbygruppen konsequent umgesetzt wird.

Unser Augenmerk muss künftig auch verstärkt auf die Online-Sucht gerichtet werden. Insbesondere Jungen sind davon betroffen. Gerade vor diesem Hintergrund ist die Vermittlung von Medienkompetenz eine wichtige Aufgabe, die wir auch der Medienanstalt Hamburg-Schleswig-Holstein gestellt haben.

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