05.05.2008

Alkoholkonsum darf nicht verharmlost werden

Zum Drogenbericht 2007 erklärt der drogenpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Peter Eichstädt:

Wenn Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung in eine Klinik eingewiesen werden, muss es ein System geben, das Krankenhäuser, Eltern und Jugendämter zusammenbringt mit dem Ziel, dass die betroffenen Jugendlichen umgehend in Maßnahmen gegen Alkoholsucht und -missbrauch vermittelt werden. In der Debatte über den Bericht über das Aktionsbündnis gegen Alkoholmissbrauch haben wir diese notwendige Sekundärprävention eingefordert, und die im Drogenbericht 2007 genannten Zahlen bestätigen die Richtigkeit dieser Forderung.

Der Drogenbericht konstatiert bundesweit eine deutliche Zunahme bei exzessivem Alkoholgenuss; ein Teil der Jugendlichen fängt immer früher mit dem Trinken an und trinkt zunehmend mehr. Auch in Schleswig-Holstein haben wir diese Entwicklung festgestellt und daraus geschlossen, dass wir uns um die Gruppe der „jungen Exzesstrinker“ stärker kümmern müssen.

Wir freuen uns über den Rückgang der Raucherquote vor allem bei jungen Menschen. Wir führen dies auch auf die intensive Debatte über den Nichtraucherschutz und auf dessen Umsetzung zurück.

Wir teilen die Einschätzung der Drogenbeauftragten, dass die bestehenden Gesetze ausreichen, dass aber der Jugendschutz besser durchgesetzt werden muss, z. B. in Gastwirtschaften. Wir stimmen Sabine Bätzing auch darin zu, dass wir eine andere gesellschaftliche Grundhaltung insbesondere zu Alkohol brauchen. Solange Drogen – gleich welcher Art – gesellschaftlich verharmlost oder gar akzeptiert werden, dürfen wir uns nicht wundern, dass es zu den genannten Entwicklungen kommt. Insofern ist Aufklärung und eine lebhafte öffentliche Debatte, wie sie über den Nichtraucherschutz geführt wurde und wird, auch zu Alkohol notwendig und sinnvoll.

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