19.01.2006

Wir brauchen einen besseren Schutz von Nichtrauchern

Auf Antrag von SPD und CDU hat der Sozialausschuss des schleswig-holsteinischen Landtages eine öffentliche Anhörung zum Thema rauchfreier öffentlicher Raum beschlossen. Dazu erklärt der drogenpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Peter Eichstädt:

"Wir wollen im Ausschuss mit Fachleuten der verschiedensten Bereiche beraten, wie wir zu einem besseren Nichtraucherschutz kommen können. Zentrales Ziel muss es ein, das Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung so zu verändern, dass Nichtrauchen in unserer Gesellschaft der Normalfall ist. Die Ächtung des Tabakkonsums ist zudem eine wichtige drogenpolitische Maßnahme. Denn Kinder und Jugendliche, die nicht rauchen, sind stabiler auch gegenüber den Gefahren anderer Süchte. So ist die Wahrscheinlichkeit des Haschisch-Konsums bei Rauchern viermal größer als bei Nichtrauchern. Mit der Anhörung wollen wir den Einstieg in ein sinnvolles Maßnahmenbündel schaffen, das zu mehr Nichtraucherschutz und bei Rauchern verstärkt zum Verzicht auf Tabakkonsum zum Schutz der eigenen Gesundheit führt.

Das Beispiel Italiens zeigt, dass beim Thema Nichtraucherschutz auch der Bund mit seiner Gesetzgebungskompetenz gefordert ist. Ein Jahr nach Einführung des strikten Rauchverbots in Restaurants, Pizzerien und Bars in Italien haben über 500.000 Italiener das Rauchen aufgegeben. Zugleich sei der Zigarettenverkauf um fast sechs Prozent zurückgegangen, teilte das Gesundheitsministerium in Rom kürzlich mit. Auch habe man deutlich weniger Herzinfarkte verzeichnet: Allein in den ersten beiden Monaten nach dem Verbot seien sieben Prozent weniger Infarktpatienten in Krankenhäuser gekommen."

zurück | nach oben