10.11.2010

Kleine Kinos – große Filme: In Schleswig Holstein bald Vergangenheit?

Zur Digitalisierung der Kinos in Schleswig-Holstein erklärt der medienpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Peter Eichstädt:

Die Digitalisierung vor allem kleiner und nicht kommerziell ausgerichteter Filmspielstätten ist eine kulturelle Herausforderung auch für das Land Schleswig-Holstein. Viele dieser Kinos können die Umstellung auf die fortschreitende Digitaltechnik nicht aus eigener Kraft realisieren, denn sie ist sehr kostenintensiv. Es wird aber künftig nur noch digitale Kinofilme geben, deshalb sind die kleinen Kinos mittelfristig in ihrer Existenz bedroht.

Bei Gesamtkosten von 70.000 Euro pro Leinwand ist die Umrüstung für kleinere und speziell Programmkinos kaum zu finanzieren. Obwohl die Landesregierung die Notwendigkeit der Digitalisierung anerkennt, gibt es bisher jedoch keine finanzielle Unterstützung seitens des Landes für diese Kinos, damit sie die Umstellung schultern können. Dies geht aus der Antwort der Landesregierung auf unsere Kleine Anfrage hervor.

Wir sehen daher die Notwendigkeit, dem Beispiel anderer Bundesländer zu folgen und die Voraussetzungen zu schaffen, dass auch Schleswig-Holstein in den Genuss des vom Bund geplanten Förderprogramms kommt.

Werden die Kinos nicht unterstützt, werden vor allem kleinere und Programmkinos in ihrer Existenz gefährdet. Das bedroht die Kinovielfalt in Schleswig-Holstein. Gerade diese Kinos leisten aber einen unverzichtbaren Beitrag zur kulturellen Grundversorgung auch im kommunalen Bereich. Sie dürfen mit dem Problem der Umstellung auf digitale Projektionstechnik nicht alleine gelassen werden.

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