08.10.2004

Gelehrtenschule gehört nicht der CDU

„Die Lauenburgische Gelehrtenschule gehört nicht der CDU! Die CDU darf den Wunsch der Schüler, Eltern und Lehrer nach einem Ausbau zur Ganztagsschule nicht starrsinnig blockieren.“

Der SPD-Landtagsabgeordnete Peter Eichstädt kritisiert den Beschluss der CDU-Mehrheit im Lauenburgischen  Kreistag zur Sanierung des Kreisgymnasiums in Ratzeburg: Anfang September wurde im Lauenburgischen Kreistag mit der absoluten Mehrheit der CDU beschlossen, diese  Schule in einem Zeitraum von 10 Jahren endlich zu sanieren – jedoch ohne Perspektive für eine Ganztagsbeschulung. Eltern, Schüler und Lehrer hatten gefordert, dass der Ausbau zu einer verlässlichen Ganztagsschule mit berücksichtigt werden sollte. Auch der Landrat hatte diesen Weg empfohlen. Eine dafür notwendige Erweiterung um eine Mensa und zusätzliche Nebenräume wurde aber überraschend  von der CDU abgelehnt.

Peter Eichstädt: „Die CDU verspielt leichtfertig eine Chance für das größte Gymnasium Schleswig-Holsteins und wird dabei der Verantwortung des Kreistages als Schulträger für eine zukunftsfähige Entwicklung dieser Schule nicht gerecht.

Die CDU verweigert der Schule den Bau einer Mensa und einiger Nebenräume, die Grundlage für die Umsetzung des Konzeptes der offenen Ganztagsschule sind und verhindert so auch für die Zukunft die Möglichkeit ein solches Lernangebot in Ratzeburg vorzuhalten. Während die Gemeinden im Kreis in die Bildung investieren, wird ausgerechnet die kreiseigene Gelehrtenschule, statt Vorbild zu sein, bildungspolitisch in den Dornröschenschlaf versetzt.

Die Ganztagsschule ist das Gebot der Stunde, nur die CDU erkennt dies nicht. Sie schadet damit der Schule und behindert die Zukunftschancen der Kinder.“

Gerade vor den Hintergrund der Pisa-Studie ist ein Umdenken in der Bildungspolitik geboten. Länder, in denen eine Ganztagsbeschulung und gemeinsamer Unterricht bis zur 10. Klasse stattfinden, schneiden wesentlich besser ab als das gegenwärtiges deutsche Schulsystem. Peter Eichstädt: „Die CDU sorgt dafür, dass der Kreis Herzogtum Lauenburg schulpolitisch zum Hinterwald Schleswig-Holsteins wird."

Peter Eichstädt fordert die CDU deshalb auf, den Beschluss zur Sanierung der Lauenburgischen Gelehrtenschule zu revidieren. Überall im Land, so auch bei anderen Schulträgern im Kreis Herzogtum Lauenburg, wird auf die Ganztagsschule gesetzt. Die Gemeinden unternehmen große Anstrengungen, um durch diesen Schritt die Bildungschancen der Kinder auch hier im Kreis zu verbessern. Der Bund unterstützt diese Bemühungen mit einem Milliarden-Programm, das den Schulträgern die Chance auf eine fast vollständige Finanzierung der Umbaumaßnahmen zur Ganztagsschule ermöglicht.

„All dem verweigert sich die CDU bei uns und verordnet den schulpolitischen Dornröschenschlaf. Das ist nicht zu akzeptieren“, so Peter Eichstädt.

Eine weitere Zumutung sei die Entscheidung der CDU–Mehrheitsfraktion, den Umbau nicht, wie möglich, in vier Jahren zum Abschluss zu bringen, sondern ihn so zu strecken, dass die Schüler über 10 Jahre auf einer Baustelle leben und lernen werden. Dabei ginge es schneller. Eine vierjährige Bauzeit würde den Kreis auch insgesamt weniger kosten.

Peter Eichstädt: „Im Interesse der Kinder fordere ich Einkehr und Umkehr bei der CDU. Ich bitte zumindest die nachdenklichen CDU-Abgeordneten darum, nicht ihren Ärger über die Fehler der Ratzeburger  Politik, die sich gegen die Übernahme der Schule entschieden hat,  jetzt an den Schülern auszulassen. Der Umbau ist früher zu schaffen und eine moderne Ganztagsschule ist möglich. Packen wir es gemeinsam an, für die Kinder in unserem Kreis.“

zurück | nach oben