03.02.2004

Überlegungen zur Zukunft der Kreissparkasse - Zur Kritik von Direktor Burghardt

Etwas mehr Zurückhaltung und Sachlichkeit empfiehlt der SPD-Landtagsabgeordnete Peter Eichstädt dem Direktor der Sparkasse KHL, Burghardt, im Sparkassen-Streit mit der SPD-Kreistagsfraktion.

Eichstädt: "Es zählt nicht zu den Aufgaben eines Sparkassendirektors, der SPD im Kreis Herzogtum Lauenburg ein Denkverbot in Fragen der Zukunft der Kreissparkasse zu erteilen. Die SPD beabsichtigt derzeit nicht, die Kreissparkasse zu verkaufen. Aber durch die veränderten Rahmenbedingungen und den Wegfall der Gewährsträgerschaft des Kreises ab 2006 muss auch Herr Burghardt es ertragen, wenn in der Politik über die Zukunft der Kreissparkasse nachgedacht wird.“

Eichstädt weiter: „Die unangemessene Reaktion Burghardts, der SPD die angebliche Vernichtung von Arbeitsplätzen allein durch das Nachdenken über die Zukunft der Kreissparkasse vorzuhalten, ist  Polemik und zeigt die Nervosität innerhalb der Kreissparkasse. Der Direktor weiß genau, dass überall im Landes über neue Strukturen der Kreissparkassen nachgedacht wird. Die Rahmenbedingungen verändern sich, die Kreissparkasse und der Kreis Herzogtum Lauenburg können sich dieser Diskussion nicht entziehen.

Die Kreissparkasse hat bereits in den letzten Jahren Arbeitsplätze im Rahmen von Rationalisierungen abgebaut. Gleichzeitig wurde die Zahl der Filialen im ländlichen Bereich schrittweise reduziert. Dies wurde als betriebswirtschaftliche Notwendigkeit auch von der SPD mitgetragen.

Burghardt übernimmt sich, wenn er glaubt, die SPD im Kreis einzuschüchtern zu können.

Die SPD wird weiter über eine sinnvolle Struktur der Kreissparkasse nachdenken. Dazu gehört auch die Frage, ob mithilfe der Kreissparkasse zur Verbesserung der Finanzlage im Kreis beigetragen werden kann.

So lange die CDU reihenweise soziale Einrichtungen mit der Begründung abbaut, es sei kein Geld mehr in der Kasse, werden Sozialdemokraten danach fragen, wie die Finanzlage des Kreises verbessert werden kann, um diesen Sozialabbau der CDU zu stoppen. Dabei gibt es keine Tabus -   natürlich auch nicht bei Sparkassen.

Die SPD wird ihre Position gegenüber der Kreissparkasse an drei Prüfsteinen bestimmen:

  1. Stellt die Kreissparkasse sicher, dass sie auch weiterhin für alle Menschen des Kreises ein Konto anbietet, auch für Menschen ohne regelmäßiges Einkommen?
  2. Ist sie auch weiterhin für die Menschen in den ländlichen Regionen ausreichend vor Ort präsent?
  3. Ist sie ein wirklicher Partner für die mittelständischen Unternehmen des Kreises?

In diesen drei Bereichen muss sie sich deutlich von anderen Geldinstituten unterscheiden. Tut sie das, kann sie auch weiter auf die volle Unterstützung durch die SPD zählen."

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