24.10.2002

Zusammenlegung der Krankenhäuser Mölln und Ratzeburg

„Wenig hilfreich und in der Sache falsch“ nennt der Aufsichtsratsvorsitzende der Krankenhaus Ratzeburg – Mölln GmbH die in den LN veröffentlichte Kritik der Vertreterin der niedergelassenen Ärzte an dem neuen Konzept der Klinik.

Eichstädt: „Dem Zusammenschluss der beiden Krankenhäuser ist eine breit angelegte Diskussion um die Zukunft des Krankenhauses Mölln vorangegangen. Ziel der Verantwortlichen in Mölln war es, das Haus in Mölln als Einrichtung der Grund- und Regelversorgung zu erhalten. Aufgrund der Nähe zur Klinik in Ratzeburg und den Forderungen des Sozialministeriums sowie der Krankenkassen war ein Erhalt beider Häuser nicht realisierbar. Mölln sollte weichen.

Die Stadtvertretung in Mölln hat daraufhin entschieden, den Erhalt durch eine Fusion mit der Klinik in Ratzeburg zu sichern. Das Konzept sah vor, zwei Schwerpunkthäuser unter einem organisatorischen Dach zu errichten. In Mölln sollte der Schwerpunkt in der Innere Medizin liegen, in Ratzeburg der der Chirurgie.

Dieses Konzept wurde ausdrücklich von den Krankenkassen und dem Sozialministerium begrüßt und für geeignet gefunden, die Grund- und Regelversorgung zu sichern. Beide Organisationen sicherten den Erhalt beider Kliniken auf dieser Basis zu und stimmten umfangeichen Investitionen in Mölln zu. Auch das Kreisgesundheitsamt unterstützt dieses Konzept.

Der Aufsichtsrat und der Vorsitzende waren immer und sind auch weiterhin dem Grundgedanken verpflichtet, die medizinische Versorgung in der Region Mölln und Ratzeburg möglichst optimal zu gewährleisten. Dabei haben sie die Vorgaben der Gesellschafter DRK Schleswig – Holstein und Stadt Mölln, sowie der Krankenkassen und des Sozialministeriums zu beachten.

Unzutreffend ist die Behauptung, der Aufsichtsratsvorsitzende bzw. der Aufsichtsrat hätten sich nicht bemüht, die Kritikpunkte von Frau Dr. Schliffke und einiger Krankenhausärzte an dem Konzept zu würdigen.

Sowohl mit den niedergelassenen als auch mit den Krankenhausärzten wurden vom Vorsitzenden Gespräche hierüber geführt. Der Aufsichtsrat setzte in diesem Rahmen die weiteren Planungen für den Umbau in Mölln aus, um den Gesellschaftern Gelegenheit zu geben, die vorgetragenen Argumente zu würdigen.

Ergebnis: Die Anregungen einzelner niedergelassener Ärzte, statt des beschriebenen Konzeptes eine große, neue Klinik zu bauen und Ratzeburg und Mölln aufzugeben, war nicht realisierbar, da das Sozialministerium und die Kassen eine solche Lösung ablehnten.

Auch der Vorschlag, in Ratzeburg ein komplettes Krankenhaus zu schaffen und in Mölln nur noch ein Bettenhaus zu betreiben, wurde vom Aufsichtsrat geprüft aber verworfen, weil sich dadurch die Versorgung in Mölln verschlechtert hätte.

Besonders der Aspekt der sicheren Notfallversorgung der Patienten im Nordkreis wurde auf Initiative des Aufsichtsrates mit den Gesellschaftern, den Krankenkassen und dem Sozialministerium nochmals diskutiert.

Die beiden Gesellschafter haben, nachdem sowohl das Ministerium als auch der leitende Arzt des DRK Schleswig-Holstein die Gewährleistung der Notfallversorgung in den beiden Schwerpunkthäusern nach dem beabsichtigten Konzept bestätigt hatten, ihren Beschluss bekräftigt, die Konzeption der beiden Schwerpunkthäuser in Ratzeburg und Mölln umzusetzen."

Eichstädt abschließend: „Ein Projekt wie die Zusammenführung zweier Kliniken zu einer erfolgt nicht reibungslos. Persönliche Betroffenheiten durch erforderliche Anpassungen lösen auch Widerstand aus. Es bedarf des guten Willens aller, um im Interesse der Bevölkerung zu einem guten Ergebnis zu kommen.

Die Mitarbeiter und die Klinikleitung leisten gute Arbeit. Die Kritik der Vertreterin der niedergelassenen Ärzte ist nicht fair gegenüber allen Medizinern und Krankenhausmitarbeitern, die sich um eine gute Krankenhausversorgung im Nordkreis bemühen.

Der Aufsichtsrat hat darauf zu achten, dass nicht Einzelinteressen bedient werden, sondern dass das Konzept für den Nordkreis umfassend umgesetzt wird. Dazu gehört auch eine Kooperation mit den Kliniken in Lübeck."

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