31.01.2015

Neuer Landrat: Unabhängigkeit ist Grundvoraussetzung für Erneuerung

Am 22. Januar wählte der Lauenburgische Kreistag Dr. Christoph Mager zum neuen Landrat und damit zum Chef der Kreisverwaltung. Der MARKT bat mich hierzu um eine Stellungnahme (erschienen am 31. Januar):

Mit Herrn Mager hat der Kreis Herzogtum Lauenburg den wohl jüngsten Landrat, den es bisher in Schleswig-Holstein gab. Alleine daran knüpfe ich die Erwartung, dass er frischen Wind in die Kreisverwaltung und die Kreispolitik bringt.

Zusammenarbeit mit den Fraktionen

Dabei kommt es entscheidend darauf an, dass er sich nicht in eine zu große Nähe zur CDU begibt: Unabhängigkeit und Zugehen auf die anderen Fraktionen ist die Grundvoraussetzung für Erneuerung.

Ich erwarte, dass er ohne Scheuklappen die Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit anderen Kreisen sucht und damit mittelfristig Einsparpotentiale erschließt – die da sind, aber bisher nicht genutzt wurden.

Symbolischer Neuanfang?

Ein erstes Symbol für ein Umdenken wäre, wenn sich der Landrat im Kreistag nicht mehr neben den Präsidenten setzt, sondern diesen Platz frei macht für dessen beide Stellvertreter. Damit würde er ein neues Verständnis des kommunikativen Gegenüber von Kreisverwaltung und Kreistag zeigen und damit dessen und seine Unabhängigkeit.

Die aktuell größte Herausforderung ist es, die Kreisverwaltung und alle in Verbänden und Gemeinden ehrenamtlich daran Beteiligten dabei zu unterstützen, dass all die Menschen, die in Erwartung von Frieden und Freiheit aus ihren Heimatländern zu uns flüchten, gute und wirksame Hilfen bekommen.

Ein weiteres Symbol für einen Neuanfang wäre, wenn er gemeinsam mit dem Kreistag die zum Teil peinlichen Kürzungen bei auch ehrenamtlich erbrachten sozialen Dienstleistungen schrittweise wieder zurückfährt. Als ehemaliger ehrenamtlich tätiger Funktionär beim DLRG müsste er Einsicht in diese Notwendigkeit haben.

Ich traue ihm das alles zu und wünsche ihm eine glückliche Hand. Ich freue mich auf mein erstes Gespräch mit dem Neuen Landrat.

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