23.04.2012

„Was braucht Schleswig-Holstein?“ – Torsten Albig in Ratzeburg

Eine öffentliche Veranstaltung wollte ich gerne haben in den zwei Tagen, an denen Torsten Albig in meinem Wahlkreis zu Besuch ist. Eine öffentliche, in der möglichst viele Bürgerinnen und Bürger sich ein eigenes Bild vom neuen  Ministerpräsidenten machen können. Zugegeben – noch sind wir damit nicht am Ziel, aber alles deutet doch darauf hin, dass Torsten Albig es schaffen kann und wird.

Es war ziemlich still im Saal, große Aufmerksamkeit und gespanntes Zuhören. Etwa 130 Gäste waren gekommen, das ist ein tolles Ergebnis. Bei Jost de Jager, der zur gleichen Zeit in Witzeeze redete, waren es 60.

Zunächst habe ich Torsten Albig in Seehof begrüßt und er hat eine sehr gute Rede darüber gehalten, wie er mit einem neuen Politikstil die Menschen in Schleswig-Holstein in die Gestaltung unseres Landes mit einbeziehen wird.

Unter der Moderation von Möllns  Alt-Bürgermeister Wolfgang Engelmann gab es dann eine sehr lebhafte Diskussion. Ich hatte ganz bewusst Frau Schächinger eingeladen, die Geschäftsführerin von Kibis, einer Selbsthilfeorganisation, die viele Gruppen bündelt, die sich selbst organisieren und unterstützen. Beeindruckend, wie hier für wenig Geld von öffentlichen Kassen viele Menschen durch gegenseitige Unterstützung unschätzbare Hilfen bekommen. Frau Schächinger beklagte: Für das soziale Ehrenamt und die Arbeit der Selbsthilfegruppen stünde von staatlicher Seite aus immer weniger Geld zur Verfügung. Dazu Albig: „Es gibt keinen Schalter für Geld. Wir müssen nach Antworten suchen. Es wird harte Arbeit sein, dass wir das gemeinsam hinbekommen. Wir wollen euch ein Fundament geben, auf dem ihr stehen könnt. Aber wir werden uns nur in kleinen Schritten bewegen können. Ich möchte die Kräfte des Ehrenamtes stärken und stützen“, versprach Torsten Albig.

Ulli Hardtke saß als Bürgermeister von Labenz dabei und konnte seine Sorgen loswerden, die sich auf ausufernde Gängelung der Gemeinden in vielen Bereichen und Ebenen ausdrücken, Land, Kreis, Bund. Albig hörte aufmerksam zu und konnte als  Kieler Bürgermeister-Kollege vieles bestätigen.

Ulrich Hardtke fragte auch nach Albigs Plänen zu Gemeindefusionen, gerade im Falle einer Koalition mit den Grünen.

„Koalitionsverträge haben ihre eigene Logik und sind die Folge von Wahlergebnissen“, stellte Albig klar und erklärte, dass es bei einer absoluten SPD-Mehrheit im Landtag keine Gemeindefusionen geben werde, die nicht von den Betroffenen gewollt sind. Er betonte erneut, dass Verwaltungen aber landesweit effizienter gestaltet werden müssen. „Da haben wir viel Potenzial“, sagte er.

Uta Joachim vom Kreisschulelternbeirat kam ebenfalls zu Wort und pochte nachdrücklich darauf, dass nun das, was versprochen wird von der SPD, auch wirklich umgesetzt wird.

Sie machte deutlich: Die Qualität der Gemeinschaftsschulen hänge von der Art der Binnendifferenzierung ab. Und gerade das sei in den letzten Jahren immer wieder gekürzt worden.

„Geben Sie uns die gestrichenen Stunden zurück?“, fragte die Kreisschulelternbeiratssprecherin in Albigs Richtung.

 „Das steht auf der Liste, wir wollen das ändern“, antwortete Albig. Zudem strebe er einen mehrjährigen Schulfrieden an: „Ich muss zur Kenntnis nehmen, was die Eltern sagen. Die wollen mehrheitlich Gemeinschaftsschulen.“

Aber er sagte auch noch dazu, dass er zusätzlich die sinkenden Schülerzahlen dazu nutzen wird, das Schüler-Lehrer-Verhältnis zu verbessern.

In erster Linie diente dieser Abend natürlich dazu, dem Publikum den Politiker Albig vorzustellen. Das gelang. In vielen Gesprächen hörte ich sehr viel Zufriedenheit, er hatte überzeugt. Selbst die nächsten Tage noch wurde ich gelegentlich von Gästen angesprochen, die in Ratzeburg an dem Abend dabei waren: „Das war wirklich ein guter Abend, ich glaube, er ist der Richtige.“

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