20.08.2001

Ende der mobilen Sparkassen

Ist das Ende der mobilen Sparkassen der Anfang des Rückzugs der Kreissparkasse aus der Fläche? Diese Frage stellt Peter Eichstädt, MdL und Vorsitzender des Hauptausschusses des Kreistages, sich und der Kreissparkasse.

Mit Erstaunen und Unzufriedenheit hat Peter Eichstädt die Entscheidung der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg zur Kenntnis genommen, die Sparkassen-Fahrzeuge zum Ende des Jahres aus dem Verkehr zu ziehen. Eichstädt ärgert sich auch darüber, dass eine solche Information die Gremien des Kreises über die Tagespresse erreicht, obwohl der Kreis Gewährsträger der Kreissparkassen ist. Peter Eichstädt ist auch Vorsitzender des Hauptausschusses des Lauenburgischen Kreistages. Die Kreissparkasse hat diesem Gremium jährlich ihren Jahresbericht vorzustellen und diesen vom Ausschuß genehmigen zu lassen.

Eichstädt: „Die Sparkassen haben bis zum heutigen Tage eine besondere Stellung in der Banken- und Sparkassenlandschaft Deutschlands. Der Kreis als Gewährsträger deckt dabei eventuelle Risiken ab, was auf der Gegenseite die  öffentlichen Sparkassen auch zu einer Garantie der Versorgung des Kreisgebietes im Sinne einer Gewährleistungsfunktion verpflichtet. Ich hätte mir gewünscht, dass die Kreissparkasse gerade unter diesem Aspekt ihr zukünftiges Konzept der Versorgung des Kreises dargestellt hätte. Die mobilen Sparkassenschalter sind sicher lange nicht mehr lukrativ für die Sparkasse. Sie sind aber unter Berücksichtigung der Sozialverpflichtung ein wesentliches Element  in der Versorgung des Kreises, so lange gerade ältere und weniger mobile Menschen auf sie angewiesen sind. Dass diese Zahl der betroffenen Personen sinkt, überzeugt alleine nicht.“

Eichstädt fragt: „Haben nicht gerade viele ältere Menschen ihre Entscheidung für ein Konto bei der Kreissparkasse davon leiten lassen, dass diese auch im ländlichen Raum vor Ort ist?“

Eichstädt sieht in der Entscheidung einen Anstoß, über die Zukunft der Kreissparkasse auch in unserem Kreis nachzudenken. Wenn dies der Einstieg in einen fortschreitenden Rückzug der Kreissparkasse aus der Fläche ist, wäre dies zum einen bedauerlich für die Menschen auf dem Lande, zum anderen würde es aber auch Fragen nach dem Sinn der bisherigen Verbindung zwischen Kreis und Sparkasse aufwerfen. Die Entscheidung der Kreissparkasse führt zwangsläufig dazu, dass auch in der Kreispolitik die bereits in Brüssel angestoßene Diskussion über die Privatisierung von Sparkassen aus die Tagesordnung kommt.“

Eichstädt will diese Fragen im Hauptausschuss mit dem Vorstand der Kreissparkasse erörtert wissen.

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